Brandungsangeln
 
Es stand das alljährliche Vereinsbrandungs-Angeln vor der Tür und ein früher Blick auf windfinder.com hat einen erfolgreichen Abend erhoffen lassen. Windgeschwindigkeiten von rund 15 kn aus südöstlicher Richtung hätte an der Küste von Ludwigsburg, die See aufgewühlt und das Wasser gefärbt. Der Plan war, sich mit den Club-Kollegen und den Kameraden des Fleckebyer Angelvereins am Vereinshaus zu treffen. Mit allen nötigen bepackt und bereit durch die stürmische Nacht zu gehen machten sich fünf ASV Angler und weitere sechs Angler aus Fleckeby auf den  Weg nach Ludwigsburg.

Die Fleckebyer Kameraden haben schon vor unserer Ankunft die Strecke abgesteckt und mittels Losverfahren die Plätze zugewiesen (vielen Dank dafür!).

Wir gingen mit gepackten Strand-Trolley und Rucksäcken über den menschenleeren Campingplatz von Ludwigsburg, um von nur einer leicht aufgewühlten See begrüßt zu werden. Das Wetter hatte das Meer nicht so sehr durcheinandergebracht, wie wir uns für den Dotsch gewünscht hätten. Zudem hat sich das Wasser so zurückgezogen, dass es wenn überhaupt auf Scholle, Kliesche und Flunder zielte. Auch drehte der Wind auf Südwest und bescherte uns einen heftigen Wind von der Seite.

Der einschneidende Wind von der Seite sollte sich für den einen oder anderen als Herausforderung nicht nur beim Angeln sondern auch beim Aufstellen des Strandzeltes herausstellen. Während das eine oder andere Zelt mit gefühlten 10 Tonnen Steinen zum Stehen kam flogen andere über den Strand und der Kamerad war damit beschäftigt dieses wie ein davon fliegenden 100€ Schein einzufangen  und dann doch letztendlich auf das Zelt zu verzichten. Für den geneigten Leser, der diesen Bericht genüsslich vom Sofa vor den warmen knisternden Kamin liest mag es unverständlich klingen, dass der Verzicht auf ein Zelt so erwähnenswert ist. Ich kann jedoch als einer der glücklichen, der den Abend unter dem Zelt verbracht hat verraten, dass es nicht nur erträglich sondern gar zu gemütlich war. 

Leider viel aufgrund des starken Windes auch ein Rutenständer auf die Kieselsteine und der untere Führungsring zersprang und tausend Stücke. Da mit der Rute noch geangelt werden sollte wurde der defekte Ring demontiert und zweite Ring als erster Führungsring genutzt. Für den Wind passend hätten die Ruten eigentlich steil nach oben gestellt werden müssen um so dem Krautgang weitgehend zu entkommen. Auch hier machte der seitliche Wind ein Strich durch die Rechnung. Um ein erneutes Umfallen zu verhindern wurden die Ruten flacher und halbwegs in den Wind gestellt.

Dies alles ließ jedoch das Kraut nicht davon abhalten sich wie ein Magnet an die Angelschnur zu heften. An einigen Stellen war der Krautvorkommen derart hoch, dass das Angeln leider vorzeitig beendet werden musste. So wurden die noch mit Einbruch der Dämmerung sichtbaren Kopflampen immer weniger und man hatte ab einem bestimmten Zeitpunkt das Gefühl alleine gelassen worden zu sein.

Auch wenn wie oben erwähnt tatsächlich die Ersten die Veranstaltung aus nachvollziehbaren Gründen vorzeitig verlassen haben hielten andere durch. Aber auch für den verbliebenen Rest erwies sich die Natur als unbezwingbar. Und so vereinbarten wir einen gemeinsamen Abbruch der Veranstaltung, wobei jedem natürlich freigestellt wurde, weiter zu angeln. Zwei einsame Angler hielten, wenn auch ohne Erfolg noch etwas durch und packten dann als letzte Kämpfer das Material zusammen.


Ein gesundes neues Jahr und viel Zeit am Wasser wünscht euch

Ralf


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